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Wenn vermeintliche Vorteile zur Abhängigkeit führen: Meine Erfahrung mit Vendor Lock-In in der DACH-Freizeitbranche

Wenn vermeintliche Vorteile zur Abhängigkeit führen: Meine Erfahrung mit Vendor Lock-In in der DACH-Freizeitbranche

Giel
23 Oktober 2025
4 min read

Stell dir vor, du kaufst eine Kaffeemaschine, die nur mit Kapseln eines bestimmten Herstellers funktioniert. Anfangs ist alles perfekt – bis der Anbieter plötzlich den Preis der Kapseln verdoppelt. Andere Marken passen nicht und du stehst vor der Wahl: zahlen oder die ganze Maschine austauschen. Klingt absurd? Genau so funktioniert Vendor Lock-In. Nur dass es in unserer Branche nicht um Kaffee geht, sondern um Software, Hardware und Daten.

Ich, Giel Hendrikx, habe dieses Phänomen schon früh kennengelernt – während meiner Zeit bei EuroParcs, wo ich für Facility Management und Innovation verantwortlich war.

Damals war es meine Aufgabe, EuroParcs so unabhängig wie möglich von einzelnen Lieferanten zu machen. Wenn sich ein Partner technisch an unser PMS-System anbinden wollte, musste er mindestens eine offene API anbieten, denn wir wollten Hardware und Software frei wählen können.

Heute sieht man, wie stark sich der Markt weiterentwickelt hat - im Benelux-Raum ist Vendor Lock-in bei PMS-Anbietern kaum noch ein Thema. Dort haben Unternehmen längst die Freiheit, selbst zu entscheiden, mit welchen Systemen sie arbeiten möchten. Genau diese Offenheit sorgt für mehr Innovation, Wettbewerb und bessere Lösungen für alle Beteiligten. 


Ein Déjà-vu im DACH-Markt

Heute, in meiner Rolle als Business Development Manager bei Booking Experts, sehe ich denselben Mechanismus wieder und das in überraschend großem Ausmaß.

Gerade in der Camping- und Freizeitbranche im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) ist Vendor Lock-In weit verbreitet.

Viele PMS-Anbieter (Property Management Systeme) bieten ihre Software nur zusammen mit exklusiver Hardware an: digitale Schlösser, Kartensysteme, Schranken oder sogar Channel Management-Lösungen, die nur mit ihrem System funktionieren.

Was auf den ersten Blick nach einem komfortablen Gesamtpaket aussieht, entpuppt sich langfristig als massive Einschränkung.

Auf den ersten Blick wirkt das bequem: alles aus einer Hand, alles „perfekt integriert“. Aber langfristig ist genau das die Falle.

Denn sobald du dich für dieses geschlossene System entscheidest, bist du abhängig – von der Preisgestaltung, vom Innovationstempo und von den Entscheidungen des Anbieters.

Ein Wechsel wird meist teuer, technisch aufwändig oder schlicht unmöglich.


"Vendor Lock-In mag auf den ersten Blick bequem erscheinen, aber auf lange Sicht schränkt es die Freiheit, Innovation und Kontrolle massiv ein. Ich glaube fest daran, dass Unternehmen in der Ferienvermietung und Campingbranche die Wahl haben müssen. Nur wer unabhängig bleibt, kann wirklich flexibel, innovativ und erfolgreich sein."

— Giel Hendrikx, Business Development Manager DACH, Booking Experts

Warum Vendor Lock-In Innovation ausbremst

In einer Zeit, in der unsere Branche von Digitalisierung, Automatisierung, Nachhaltigkeit und KI geprägt ist, ist Flexibilität entscheidend.

Ein Vendor Lock-In bedeutet jedoch das Gegenteil:

    • Begrenzte Innovationsfähigkeit: Du bist an die Entwicklungszyklen eines einzigen Anbieters gebunden.

    • Hohe Kostenrisiken: Preiserhöhungen bei Software oder Hardware kannst du kaum beeinflussen.

    • Datenabhängigkeit : Deine Daten liegen in Formaten, die kaum exportierbar sind – du kommst nicht mehr richtig ran.
    • Kein Wettbewerb, keine Preistransparenz: Innerhalb eines geschlossenen Systems fehlt der Vergleich zu anderen Anbietern. Du hast keine Möglichkeit, Preise oder Leistungsangebote zu prüfen, wodurch Kosten oft unnötig hoch bleiben und die Verhandlungsposition schwach ist.

Kurz gesagt: Du verlierst die Kontrolle über deine eigenen Systeme und Daten und letztlich auch über die Kostenstruktur deines Betriebes.


Offene Systeme sind die Zukunft

Zum Glück bewegt sich auch regulatorisch etwas.

Das neue europäische Datengesetz verpflichtet Cloud- und Softwareanbieter, Datenmigration zu ermöglichen – schnell, kosteneffizient und transparent. Damit sollen genau solche Lock-ins verhindert werden.

Ich vergleiche das gerne mit einem Smartphone: Du entscheidest selbst, ob du eine SMS schreibst oder lieber über WhatsApp kommunizierst, ob du deine Fitness mit der vorinstallierten App trackst oder lieber Strava nutzt und welche App du zur Bildbearbeitung installierst.

Diese Entscheidungsfreiheit sollte auch in der Ferienvermietung und Campingbranche selbstverständlich sein.


Wie wir bei Booking Experts Freiheit garantieren

Als ich zu Booking Experts kam, wollte ich sicher sein, dass wir wirklich offen, ehrlich und partnerschaftlich mit unseren Kunden umgehen. Heute weiß ich: Genau das tun wir.

Wir geben unseren Kunden volle Entscheidungsfreiheit. Unsere Kunden wählen selbst:

  • ihren Anbieter für Schranken oder Zugangssysteme,
  • ihren Channel Manager,
  • ihre OTAs,
  • ihre Hardware.

Dank unserer offenen API-Struktur lassen sich alle Systeme über unseren App Store ohne Abhängigkeit, ohne Zwang und ohne versteckte Kosten, frei integrieren. Und durch unsere ISO 270001-Zertifizierung garantieren wir höchste Datensicherheit.


Die DACH-Branche steht an einem Wendepunkt

Bleiben wir in geschlossenen Systemen, verlieren wir langfristig Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft. 

Die Zukunft gehört offenen, interoperablen Lösungen – solchen, die miteinander kommunizieren, statt sich gegenseitig zu blockieren. Offene APIs, klare Datenportabilität und echte Wahlfreiheit sind keine Nice-to-haves, sondern Voraussetzungen für nachhaltigen Erfolg.

Und genau daran arbeiten wir bei Booking Experts – Tag für Tag.


Über Giel Hendrikx

Giel ist Head of Business Development DACH bei Booking Experts. Seit seinem 15. Lebensjahr ist er in der Campingbranche aktiv - vom Nebenjob im Ferienpark-Restaurant über die Tätigkeit als Parkmanager bis hin zur Verantwortung als Facility-, Operations- und Innovationsmanager für mehr als 50 Parks in Deutschland, Spanien, Belgien, Frankreich und den Niederlanden. Durch seine langjährige Erfahrung als Nutzer von Booking Experts kennt er die Perspektive der Betreiber genau.

Giel leitet das DACH-Team, das als Bindeglied zwischen Booking Experts und den Betrieben fungiert: "Unser Ziel ist es, Abläufe zu vereinfachen, Effizienz zu schaffen und die Betreiber in ihrer täglichen Arbeit bestmöglich zu unterstützen."


Was sind deine Gedanken zu Vendor Lock-In in der Campingbranche?

Hast du selbst schon Erfahrungen mit Abhängigkeiten von Software- oder Hardwareanbietern gemacht? Kontaktiere Giel gerne auf LinkedIn, wenn du wissen möchtest, wie du deinen Betrieb unabhängig und zukunftssicher aufstellen kannst.


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